RB Leipzig und die angeschlagene 3. Liga?
Am Freitag geht die Dritte Liga wieder los. Einige Vereine freuen sich auf den Start, andere wären lieber eine Liga höher oder gar in der Bundesliga. Doch nicht nur diese „Beschwerden“ stechen hervor auch das Ungleichgewicht innerhalb des Bundesliga-Unterbaus.
„Die dritte Liga ist keine homogene Liga. Manche Klubs aus der zweiten Liga fühlen sich wie im falschen Film, andere sind als Aufsteiger glücklich. Wieder andere sind glücklich nicht abgestiegen zu sein“, so sagte es der Geschäftsführer von Aufsteiger RB Leipzig unter der Woche auf einer Pressekonferenz. Und der DFB will nun dagegenwirken.
„Es gibt noch nicht zu verkünden, aber wir stehen in intensiven Gesprächen. Uns ist wichtig, den richtigen Partner für uns zu finden und nicht das erste Angebot anzunehmen“, sagte DFB-Direktor Ulf Schott im Rahmen der Managertagung der Drittligisten Anfang der Woche in Frankfurt/Main.
Das Image der Liga ist schlecht. Immer wieder wird sie als „Pleite-Liga“ verschrien. Kickers Offenbach musste zwangsabsteigen, Alemannia Aachen kam ins Wanken (stieg letztlich aber auch sportlich ab) und auch Hansa Rostock muss um jeden Cent kämpfen, hat zuletzt erst den Trainerstab reduziert. Diese Probleme seien aber nicht DFB-gemacht, sondern „teilweise selbstverschuldet“. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock ergänzte: „Viele haben den Schuldenberg nicht in unserer Liga aufgebaut, sondern bringen diesen bereits mit.“ Sandrock nahm vor allem die Zweitliga-Absteiger in die Pflicht: „Es hindert sie ja keiner daran, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.“
Dennoch zog der Verband ein positives Fazit der höchsten DFB-Spielklasse. „Unsere sportlichen Vorstellungen und Wünsche haben sich erfüllt. Die Mannschaften sind in der Lage, sich in dieser Spielklasse zu konsolidieren und gleichzeitig für Höheres zu qualifizieren. Die Liga ist auch medial angekommen und eine gute Plattform für junge Talente“, sagte der Generalsekretär weiter.
Im europäischen Vergleich könne, laut DFB, nur die 3. Liga aus England in den Bereichen Zuschauerzahlen, mediale Aufmerksamkeit und Fernsehgeldern mit Deutschland mithalten. Aber auch die Klubs selbst sorgten für die positive Bilanz. Durch Schaffung der Jugendleistungszentren wird die Liga immer attraktiver für Talente. Der Altersdurchschnitt von 23,8 Jahren bestätigt dies. Damit dies auch so bleibt will der Verband in den kommenden Jahren 7,6 Millionen Euro als Unterstützung an Vereine mit eigenen Jugendzentren ausschütten.
Erfolgreiche Beispiele der Talenteförderung sind unter anderem Antonio Rüdiger aus der Zweiten des VfB Stuttgart, der inzwischen auch bei den Profis kickt oder selbst Emre Can von Bayern München, dessen Entwicklung nur durch eine Verletzung einen kleinen Dämpfer erlitt. Aber auch Alexander Esswein (heute 1. FC Nürnberg) verdiente seine ersten Sporen bei Dynamo Dresden in Liga 3.
Auch die Frischlinge aus Leipzig investieren in Talente. Nicht nur die Verpflichtung des 19-jährigen Dänen Yussuf Poulsen, der der teuerste Einkauf der Drittliga-Geschichte ist, zeigt dies auf. Die Sachsen planen den Neubau eines Leistungszentrums mit den modernsten Einrichtungen. So sollen sich zukünftige Talente prächtig entwickeln können.
Auf insgesamt 13 500 Quadratmetern (entspricht zwei Fußballfeldern) und drei Stockwerken verteilen sich Mannschaftskabinen, Physiotherapie, Turnhalle, unterirdischer Laufschlauch und Internat. Dieses ist mit 50 je 20 Quadratmeter großen Einzelzimmern eines der Größten Deutschlands. Wolter, der bis Herbst 2012 Chef des DFB-Wirtschaftsdienstes in Frankfurt war, sagte bei der Vorstellung im Mai: „Dieses Leistungszentrum wird in den kommenden Jahren ein wichtiger Entscheidungsfaktor sein, um auch Spieler aus dem Westen von Leipzig zu überzeugen.“
(fb)
Veröffentlicht am 18/07/2013 in Fußball National und mit 3. Liga, DFB, Dynamo Dresden, FC Bayern München, RB Leipzig, Red Bull, Talente, VfB Stuttgart getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.
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