Archiv für den Monat August 2014

Manchester United will Khedira

Findet Sami Khedira sein neues Glück in England?

Laut „Manchester Evening News“ soll Manchester United großes Interesse am deutschen Nationalspieler haben. Khedira soll der Wunschspieler von Louis van Gaal (63) sein, der seit Sommer United trainiert.

Der englische Rekordmeister war schon einmal an Sami Khedira interessiert. Im Winter 2013 wollte ManUnited 40 Millionen an Real Madrid überweisen. Damals lehnten die Spanier das Angebot allerdings ab.

Nun scheint Real aber bereit, Khedira abzugeben. Weder im europäischen Supercup gegen den FC Sevilla (2:0), noch im spanischen Supercup-Hinspiel gegen Stadtrivale Atlético (1:1) stand unser Weltmeister zuletzt im Kader. Die spanische Sportzeitung „Marca“ spricht inzwischen sogar von einem „Kalten Krieg mit Khedira“.

Problem: Khedira will (vorerst) wohl bleiben – und offenbar erst nach Vertragsende 2015 ablösefrei wechseln. Reals Botschaft gipfelt dagegen in einem Ultimatum: Wechselt Khedira nicht bis zum 31. August, spielt er bei Real keine Minute mehr.

Trainer Calo Ancelotti: „Wir werden sehen was passiert, aber bisher gab es noch keine Transferanfrage.“  Das kann sich jetzt schnell ändern, wenn Manchester United ernst macht!

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Schalke „ohne Leidenschaft“ – Dresden bleibt auf dem Boden

Aus Dresden Fabian Biastoch

Eigentlich sollte für Schalke 04 der DFB-Pokal eine Chance auf einen Titel sein. Immerhin sind es über ein gutes Jahr verteilt nur eine Handvoll Spiele, die man gewinnen muss. Dazu kommen meist noch ein paar unterklassige Teams, die man als Champions-League-Teilnehmer locker wegputzen sollte. Sollte. Das ist das Stichwort. Am Montagabend wurden die Königsblauen von Dynamo Dresden gehörig vernascht.

Der Bundesligist ließ sich vom Drittligisten nicht nur die Butter vom Brot nehmen, die Dresdner nahmen auch gleich noch das Brot mit. Sie waren von der ersten Minute an im Spiel, haben durch mannschaftliche Geschlossenheit den Favoriten zu Fall gebracht. Ihnen sei klar gewesen, erklärt SGD-Coach Stefan Böger nach dem 2:1-Sieg, „dass wir Schalke nicht mit spielerischen Mitteln schlagen können. Hätten wir das versucht, wären wir nach einer Halbzeit oder 60 Minuten platt gewesen.“

Die Hausherren haben einen anderen Weg gewählt. „Wir haben gegen eine Bundesligamannschaft extrem guten Fußball gespielt“, lobt Keeper Benjamin Kirsten nach Abpfiff sein Team. „Es ist aller Ehren wert, was wir heute geschafft haben. Es war eine außerordentliche Mannschaftsleistung.“ Seit Böger im Amt ist, gibt es wieder ein richtiges Team im schwarz-gelben Dynamo-Trikot. Jeder ackere für den anderen, sagt auch der Sohn vom „Schwatten“ Ulf Kirsten.

Und Kirsten junior geht gar noch ein Stück weiter mit seinem Lob: „In der ersten halben Stunde gab es Phasen, da hätte man denken können, Schalke und Dynamo hätten die Trikots gerauscht.“ So weit war es dann doch nicht, hätte Königsblau dann immerhin in Schwarz-Gelb spielen müssen…

Auch wenn der Gegner die Farben des Pottrivalen aus Dortmund trug, so richtig bissig waren die Gäste aus dem Westen der Bundesrepublik nicht. „Ohne Leidenschaft“ und „ohne Balltempo“ habe seine Mannschaft gespielt, moniert Schalke-Trainer Jens Keller. „Wir haben Dresden nicht vor Probleme gestellt.“ Der Pokalsieger von 2011 sei die Wege „nicht aggressiv genug mitgegangen“ und „Dresden hat verdient gewonnen“, so des Fußballlehrers Fazit nach 90 Minuten.

Für die Nummer 4 der Gastgeber war die Begegnung mit den Schalkern – ob sie nun siegreich geendet hätte oder nicht – eh etwas Besonderes. Dennis Erdmann kam im Sommer aus Gelsenkirchen an die Elbe, stand auch schon im Bundesligakader von Keller. Er wollte seinem Ex-Klub zeigen, dass es falsch war, ihn gehen zu lassen. „Ich habe immer gesagt, wir können es packen und die Sensation schaffen“, strahlt der Verteidiger über beide Ohren: „Für mich zählt nur Dynamo, ich bin Dynamo-Fan.“

„Fußball Brasil“: Fußball in Brasilien verstehen lernen

Die WM in Brasilien ist schon wieder Geschichte. Vier Wochen Tore und Spannung satt. Eine ausgelassene Stimmung, die vorher so niemand für möglich gehalten hat. Und am Ende mit einem sensationellen Ausgang für das deutsche Team: Weltmeister! Endlich der vierte Stern!

Was bleibt noch in Erinnerung von der WM 2014?

Vor allem die beeindruckenden Bilder aus dem ganzen Land. Brasilien bewies: Nirgendwo sonst hat dieser Fußball eine solche Macht und Magie wie im größten Land Südamerikas. Das Leiden und Mitleid mit der brasilianischen Mannschaft – das vergisst man nicht.

Wer noch einmal verstehen will, was Fußball dem Land bedeutet, sollte sich den wunderschönen Bildband „Fußball Brasil“ des argentinischen Fotografen Christopher Pillitz zur Hand nehmen. Pillitz braucht dabei nicht viel Text, um das Schöne, Einzigartige und das Mysteriöse des Sports zu erklären. Er lässt Bilder sprechen: einfache Holztore am Wasser, die Christus-Statue an der Copacabana mit einer brasilianischen Flagge in der Hand, ein Fußballplatz auf dem Dach eines Hochhauses oder auf einer Bohrinsel. Und klar: Überall kickende Leute, junge und alte – und fußballbegeisterte Mönche.

Sieht man diese Bilder, bekommt man selbst Lust zu spielen. Sie strahlen eine Magie aus. Christopher Pillitz begrenzt sich dabei allerdings nicht nur auf das Schönes des Spiels, sondern er zeigt auch Fotos von Hinterhöfen und Schrottplätzen, wo Fußball gespielt wird. Der Fußball wird dort als Möglichkeit gesehen, dem tristen Alltag zu entfliehen.

„Fußball Brasil“ ist ein buntes und interessantes Buch. Wertvoll nicht nur für fußballbegeisterte Leser.

Christopher Pillitz "Fußball BRASIL", Gebundenes Buch, Pappband, 192 Seiten, 24,0 x 28,0 cm, 175 farbige Abbildungen ISBN: 978-3-7913-4895-7 € 29,95 [D] | € 30,80 [A] | CHF 40,90 *

Christopher Pillitz „Fußball BRASIL“, Gebundenes Buch, Pappband, 192 Seiten, 24,0 x 28,0 cm, 175 farbige Abbildungen
ISBN: 978-3-7913-4895-7
€ 29,95 [D] | € 30,80 [A] | CHF 40,90 *

 

Ralf Rangnick über RB Leipzig: „Kaufen ja nicht wie die Bayern bei der Konkurrenz“

Leipzig. 16 lange Jahre wird es gedauert haben, wenn Christian Dingert am Samstag das Zweitligaduell RB Leipzig gegen den VfR Aalen anpfeifen wird. Damals spielte noch der VfB Leipzig, immerhin erster deutscher Fußballmeister, im Unterhaus – heute kickt der Nachfolgeverein Lok Leipzig in der fünftklassigen Oberliga. Aber Red Bull hat den Erfolg nach zurückgebracht und mit stolzgeschwellter Brust werden die Roten Bullen zu ihrem ersten Spiel in der 2. Bundesliga antreten.

„Die Entwicklung“, erzählt Trainer Alexander Zorniger, „zeigt doch, dass hier etwas Gutes passiert. Wir sind stolz.“ Und auch Kapitän Daniel Frahn mahnt die ständigen Nörgler deutlich an: „Vielleicht sollten sie lieber mal das Positive sehen, als ständig mit der Keule draufzuschlagen.“ Er sei ebenso „stolz hier zu spielen“ und auf das Erreichte.

Auch in der Vorbereitung auf die neue Saison gab es wieder Testspielabsagen. Wieder hatten sich Fans für einen Boykott stark gemacht. „Enttäuscht“ darüber sei der Coach gewesen, wie er dem Portal transfermarkt.de verrät. Auch die möglichen Boykotte in der Liga hält er für völlig daneben. Auch bei Auftaktgegner Aalen. „Sie werden seit Jahren von Mäzenen finanziert. Wenn die sich zurückziehen, ist der Profifußball in Aalen tot. Das ist nichts anderes“, ruft er in Erinnerung.

Red Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick/©GEPA Pictures

Red Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick/©GEPA Pictures

Auch wenn RB immer wieder kritisch gesehen wird, das Geld regiert den Fußball in den heutigen Tagen nun einmal. Das ist auch bei den großen Bundesligisten so, die in diesen Tagen in den USA oder anderen Ländern auf Werbetour sind. RB-Sportdirektor Ralf Rangnick vergisst auch nie zu betonen, dass man als Drittligist „keinen Spieler von einem anderen Drittligisten“ geholt habe und nun auch nicht von einem anderen Zweitligisten. „Wenn wir es so machen würden“, holt der frühere Bundesligatrainer aus, „wie es immer so geschrieben wird, dann müssten wir es doch machen wie Bayern München und bei der Konkurrenz einkaufen.“

Recht hat Rangnick. Ohne Frage investieren die Klubs von Red Bull nicht in die großen Stars, sondern in Talente, die noch weitergefördert werden können. Allein die Startelf des FC Liefering am Freitag in der zweiten österreichischen Liga hatte einen Altersschnitt von kaum 20 Jahren. Dennoch kam gerade bei den letzten RB-Neuzugängen Massimo Bruno und Marcel Sabitzer etwas Unmut in Deutschland auf. Immerhin wurden beide von den Leipzigern offiziell gekauft, aber sofort an die „Filiale“ nach Salzburg weiter verliehen – um bestimmte Vertragsklauseln in den Verträgen zu umgehen oder die Spieler „zwischen zu parken“.

Diesen Vorteil nutzt Red Bull gekonnt aus. Aber wer würde es nicht, wenn man die Möglichkeit dazu hätte? Und ein Novum im Fußball ist es erst recht nicht. Alexander Merkel kann ein Lied davon singen. War es doch der Deutsche, der, eigentlich bei Udinese Calcio unter Vertrag, schnell einmal zum FC Watford ausgeliehen wurde. Möglich macht es die Pozzo-Familie. Udinese, Watford und Granada nennt sie ihr eigen und nutzt diesen Vorteil selbstverständlich zum regen Spieleraustausch. Auch ein David Villa wird vom New York City FC nicht an irgendeinen Klub, sondern an den Schwester-Klub Melbourne City FC verliehen, um sich bis Saisonbeginn in der MLS fit zu halten. Möglich wird es durch die gemeinsame Holding City Football Group, die auch die Mehrheit an Manchester City hält. Red Bull hat diese Geschäftsidee lediglich in Deutschland eingeführt. Und profitiert davon.

RB Leipzig: Genießen ja, ausruhen nein

Leipzig. Am Samstag wird es ernst für RB Leipzig. Um 13.30 Uhr ertönt dann der heißersehnte Anpfiff zum ersten Zweitligaspiel in Leipzig seit einer gefühlten Ewigkeit. Die Roten Bullen sind topmotiviert, wie Trainer Alexander Zorniger und Kapitän Daniel Frahn vor der Partie deutlich machten. Da ist es auch egal, dass die Nummer eins Fabio Coltorti fehlen wird.

Für ihn beginnt gegen den VfR Aalen Benjamin Bellot. Für den 24-Jährigen hatte der Kapitän gar einen Riesenvergleich parat: „Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Manuel Neuer.“ Damit meinte der Skipper die Mitspielfertigkeiten der Nummer zwei. Immerhin hat er seinen Job als Vertreter bereits in der vergangenen Saison gut gemacht, hat sich in elf Partien nur vier Eier eingefangen und blieb in sieben Spiel gar ganz ohne Gegentreffer.

Für die eigenen Tore soll gegen Aalen Daniel Frahn sorgen. Der Stürmer ist durch die Verletzung von Terence Boyd erst einmal gesetzt. „Die Verletzungen sind ärgerlich“, erklärte er, „aber kein Vor- oder Nachteil gegenüber Aalen (die zwölf neue Spieler im Kader haben). Unsere individuelle Qualität ist aber noch einmal gestiegen.“

RB Leipzig-Trainer Alexander Zorniger /© GEPA Pictures

RB Leipzig-Trainer Alexander Zorniger/©GEPA Pictures

Von einem Nachteil wollte auch Coach Alex Zorniger nichts wissen. Selbst wenn er auf fast die gesamte Aufstiegself aus der Vorsaison vertrauen muss, habe er keine Bauchschmerzen. Der Schwabe strotzt nur so vor Selbstvertrauen und wirkt wie der Optimismus in Person. „Ich weiß schon, wie gut ich bin“, sagte er auf seine eigene Aufgeregtheit vor Saisonstart angesprochen, „und ich weiß, wie gut das Umfeld ist. Selbstvertrauen ist das kleinste Problem.“

Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen werden aber auch die Gäste aus Aalen anreisen. Immerhin beginnt für sie der Kampf um den Klassenerhalt am Samstag. „Wir müssen hellwach sein und die Schwächen von RB nutzen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir dort punkten können“, blickte einer der zwölf Neuzugänge Phil Ofosu-Ayeh auf das Spiel in Leipzig voraus.

Das es für die Leipziger in der gesamten Saison eher nicht gegen den Klassenerhalt sondern schon lieber um den Aufstieg gehen sollte ist klar. Dennoch betonte Red Bulls Sportdirektor Ralf Rangnick, dass es keinen Druck von oben gebe. „Wir haben die letzten Aufstiege zwar im schnellstmöglichen Tempo geschafft und sind auch wieder optimistisch, aber man muss die Liga auch genießen dürfen“, betonte der frühere Hoffenheimer Aufstiegstrainer mit Blick auf den jungen Kader: „Aber ausruhen dürfen wir uns nicht.“ Wie wach die unerfahrene Zweitligaelf ist, kann sie am Samstag das erste Mal zeigen. Auch ohne Europameister Joshua Kimmich. „Und auch Marcel Sabitzer und Bruno werden nicht im Kader sein“, spielte Coach Zorniger schmunzelnd auf die Gerüchte um eine Rückholaktion der Leihgaben an.