Archiv für den Monat November 2014
Hertha BSC: Die derzeitige Lage ist bedenklich und bedrohlich
Die derzeitige Lage bei Hertha BSC ist bedenklich. Die Spieler wirken schon nach 10 Spieltagen völlig verunsichert, keiner schöpft sein eigentliches Potenzial aus. Das größte Problem: Im ganzen Team gibt es keinen Leader, keinen, der die Ärmel mal hochkrempelt und das Team nach einem Rückschlag im Spiel wachrüttelt. Die, für die diese Stellung gedacht ist, haben mit sich selbst zu tun.
Als da wären zum Beispiel Kapitän Lustenberger, der nach langer Verletzungspause völlig von der Rolle ist, und Neuzugang Heitinga, der noch gar nicht gezeigt hat, dass er ein internationaler Top-Spieler war/ist und Hertha wirklich verstärken kann. Es ist viel Luft nach oben und schon am Freitag gegen Hannover müssen drei Punkte her, sonst kann die Stimmung ganz schnell umschwenken.
Nach der Pleite gegen Paderborn deutete sich das schon mit den Plakaten „Versager“ an. Man fühlt sich schon zu diesem – noch recht frühen Zeitpunkt der Saison – an die letzten zwei Abstiegssaisons erinnert. Und das birgt eine große Gefahr. Die ausgeglichene Bundesliga zeigt, dass man nicht zu schnell den Abstand zu der vorderen Tabellenhälfte verlieren darf, sonst bleibt man erstmal unten drin. Und in Herthas derzeitiger Liga wäre das brandgefährlich.
Noch ein Punkt ist der Trainer: Mit Hertha aufgestiegen, dann eine sensationelle erste Hinrunde gespielt. ABER, guckt man sich die Statistiken in 2014 an und seine Punkteausbeute, ist das fast schon verheerend. Auch seine Äußerungen nach den letzten zwei Niederlagen lassen die Hertha-Fans aufhorchen. Dazu erweckt seine Körperhaltung eine Ratlosigkeit. Eine Trainerdiskussion wird (offiziell, auch wegen mangelnder Kandidaten) noch nicht geführt. Das kann sich bei weiteren (Punkt-) Rückschlägen aber schnell ändern…
Was die Hertha-Fans zum Lachen bringt momentan: Man steht immerhin noch vor dem BVB, und das hätte vor der Saison nun wirklich keiner gedacht.
Borussia Dortmund: König Klopp unantastbar?!
Kommentar
Es läuft nicht bei Borussia Dortmund. Das weiß jeder. Das weiß natürlich auch Jürgen Klopp. Gegen Bayern München haben sie am Samstag eine starke Halbzeit abgeliefert, haben dann aber (mal wieder) aufgehört Fußball zu spielen. Auch der Strafstoß war alles andere als nötig.
Einhellig war im Nachgang von einer „Ergebniskrise“ die Rede. Das stimmt. Auch sei es aktuell im Schwarz-Gelben Teil des Potts enorm schwer. Erkannt hat der BVB die Situation bereits seit Wochen. Und dass es Jürgen Klopp noch kann, zeigt seine Mannschaft immer wieder in der Champions League oder auch im DFB-Pokal.
Natürlich sollte man das Spiel gegen den deutschen Meister nicht unbedingt als Maßstab an sich nehmen, doch auch gegen den Hamburger SV oder Köln fuhr der BVB keine Siege ein. Und das Alltagsgeschäft ist nun einmal die Bundesliga. Inzwischen stehen die Schwarz-Gelben sogar auf einem Abstiegsrang. Wie viel darf sich die Mannschaft noch leisten?
Niemand stellt Klopp in Frage und niemand sollte dies tun. Vielmehr fragt man sich als Beobachter, warum die Mannschaft in der Bundesliga einfach nicht in die Spur findet und kommt.
Als Verantwortlicher möchte ich jetzt nicht in Dortmund sitzen. Auf der einen Seite hast du deinen unantastbaren und schon legendären Trainer, dessen Team nur in der Königsklasse so richtig zeigt, was es an guten Tagen zu leisten in der Lage ist und auf der anderen Seite muss man um die Saisonziele bangen. Ein Jahr ohne das europäische Geschäft wäre eine mittlere Katastrophe und einen Marco Reus könnte man dann wohl auch nicht halten.Der Baum brennt in Dortmund und das schon lange vor Heiligabend! An allen Ecken und Enden müssen nun die Feuerwehrmänner gefunden werden, um ihn zu löschen. Zu Beginn hilft da ein klares System. Warum nicht auf das alt bewährte 4-2-3-1 setzen? Ständige Wechsel in der Formation helfen der Mannschaft nicht, die personellen Wechsel sind ärgerlich, aber leider nicht zu verhindern.
Einen Vorteil hat der Meister von 2011 und 2012: Das Geld sitzt locker genug, um im Winter noch einmal kräftig nachlegen zu können. Davon träumt die Konkurrenz aus Freiburg und Co. Und die Saison ist noch lang genug. Noch.