„Ein paar Traditionalisten werden wieder rumschreien und weinen, aber das ist nicht in Ordnung. Wenn es Lok und Chemie Leipzig nach der Wende nicht geschafft haben, ihre Kraft im Interesse des Fußballs vor Ort zu bündeln – dann gibt es immer einen lachenden Dritten.“ (Bayern-Sportchef Matthias Sammer gegenüber dem NDR-Info-Radio)
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Hertha BSC: Die derzeitige Lage ist bedenklich und bedrohlich
Die derzeitige Lage bei Hertha BSC ist bedenklich. Die Spieler wirken schon nach 10 Spieltagen völlig verunsichert, keiner schöpft sein eigentliches Potenzial aus. Das größte Problem: Im ganzen Team gibt es keinen Leader, keinen, der die Ärmel mal hochkrempelt und das Team nach einem Rückschlag im Spiel wachrüttelt. Die, für die diese Stellung gedacht ist, haben mit sich selbst zu tun.
Als da wären zum Beispiel Kapitän Lustenberger, der nach langer Verletzungspause völlig von der Rolle ist, und Neuzugang Heitinga, der noch gar nicht gezeigt hat, dass er ein internationaler Top-Spieler war/ist und Hertha wirklich verstärken kann. Es ist viel Luft nach oben und schon am Freitag gegen Hannover müssen drei Punkte her, sonst kann die Stimmung ganz schnell umschwenken.
Nach der Pleite gegen Paderborn deutete sich das schon mit den Plakaten „Versager“ an. Man fühlt sich schon zu diesem – noch recht frühen Zeitpunkt der Saison – an die letzten zwei Abstiegssaisons erinnert. Und das birgt eine große Gefahr. Die ausgeglichene Bundesliga zeigt, dass man nicht zu schnell den Abstand zu der vorderen Tabellenhälfte verlieren darf, sonst bleibt man erstmal unten drin. Und in Herthas derzeitiger Liga wäre das brandgefährlich.
Noch ein Punkt ist der Trainer: Mit Hertha aufgestiegen, dann eine sensationelle erste Hinrunde gespielt. ABER, guckt man sich die Statistiken in 2014 an und seine Punkteausbeute, ist das fast schon verheerend. Auch seine Äußerungen nach den letzten zwei Niederlagen lassen die Hertha-Fans aufhorchen. Dazu erweckt seine Körperhaltung eine Ratlosigkeit. Eine Trainerdiskussion wird (offiziell, auch wegen mangelnder Kandidaten) noch nicht geführt. Das kann sich bei weiteren (Punkt-) Rückschlägen aber schnell ändern…
Was die Hertha-Fans zum Lachen bringt momentan: Man steht immerhin noch vor dem BVB, und das hätte vor der Saison nun wirklich keiner gedacht.
Schock-Urteil: DFL muss bei Polizei-Einsätzen blechen
Die Entscheidung ist gefallen – und dürfte nicht jedem schmecken!
Die Bremer Bürgerschaft hat beschlossen, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) künftig für Polizeikosten bei Werder-Spielen blechen muss. Erster Zahltag: Heimspiel Werder gegen Hannover 96 am 13. Dezember!
Der Ligaverband wird beim Spiel gegen Hannover den ersten Gebührenbescheid von rund 270 000 Euro von der Stadt bekommen. Weitere gibt‘s bei Werder gegen Hamburg, Frankfurt und Köln. Hintergrund: Bei „normalen“ Spielen sind rund 200 Polizisten im Einsatz. Kosten: 30 000 Euro. Bei sogenannten Hochrisiko-Spielen, bei denen besonders viel Randale droht, sind bis zu 1200 Beamte vor Ort.
Kosten: 300 000 Euro! Die Differenz soll die DFL tragen. Der Ligaverband hat mit Unverständnis auf die Verabschiedung des Gesetzes in der Bremer Bürgerschaft reagiert. DFL-Boss Reinhard Rauball (67) ist sauer.
Rauball: „Nach den Signalen im Vorfeld hat uns dieses Ergebnis nicht überrascht. Das Bremer Gesetz löst nicht die Probleme, sondern soll nur die Haushaltslöcher stopfen. Wir bleiben dabei, dass es mit unserem Rechtsverständnis grundsätzlich nicht vereinbar ist.“
Und weiter: „Sollte der Ligaverband einen Kostenbescheid aus Bremen erhalten, werden wir in jedem Fall juristische Schritte dagegen einleiten und Kosten an den SV Werder Bremen weiter belasten.“
Die DFL bedauert, dass das Land Bremen Bedenken und Appelle aus dem Sport und anderer Bundesländer komplett ignoriert hat. Rauball: „Durch die Gebührenerhebung werden die Kosten für die Polizei-Einsätze nicht verringert. Dies muss aber das Ziel sein. Deshalb werden wir die gemeinsamen Anstrengungen in diese Richtung weiter vorantreiben.“
SPD-Fraktionschef Björn Tschöpe (47) begründet: „Die DFL ist ein milliardenschwerer Unterhaltungskonzern und hat gerade erst ihre Einnahmen um 230 Millionen gesteigert. Wir wollen von ihr Geld haben, da sie der Veranstalter der Bundesliga-Spiele ist.“
Die DFL wird gegen die Entscheidung der Bremer Bürgschaft Rechtsmittel einlegen.
Sinn oder Unsinn beim FC Bayen? Alaba, Bernat – und jetzt noch Rodriguez?
Laut Schweizer Zeitung „Blick“ sollen die Bayern an Ricardo Rodriguez (22) interessiert sein. Der Linksverteidiger soll ein Wunschspieler von Bayern-Trainer Pep Guardiola (43) sein. Rodriguez gegenüber dem „Blick“: „Schön zu hören. Aber ich konzentriere mich auf die nächsten Spiele mit Wolfsburg. Um alles andere kümmert sich mein Management.“
In Wolfsburg hoffen sie, ihren Star-Spieler halten zu können. Der Kontrakt des Linksverteidigers (bis 2016) soll unbedingt verlängert werden. Trainer Dieter Hecking (50): „Rici ist der beste Linksverteidiger der Bundesliga. Er ist im Moment sogar besser als Münchens David Alaba – weil Rici mehr Tore macht!“ Hecking erklärte zudem, er wisse, „der Manager sei da in Gesprächen“. Rodriguez dementierte das allerdings: „Davon weiß ich nichts. Ich warte auch nicht auf Allofs“.
Unstimmigkeiten beim VfL. Wie geht es weiter?
Der Gehalts-Poker hat begonnen. Gespräche hin, Gespräche her. Klar ist: eine Vertragsverlängerung des Schweizer Nationalspielers wird schwer – und würde teuer werden. VfL-Boss Klaus Allofs (57) erklärt: „Ich will da keine Spekulationen öffentlich machen. Ich werde in Ruhe mit Ricardo sprechen. Er hat ja auch noch bis 2016 Vertrag.“ Und weiter: „Man darf nicht nach jedem guten Spiel gleich nach Vertrags-Verlängerung rufen.“ Fakt ist: In dieser Saison kommt Rodriguez schon auf 3 Tore in 6 Bundesliga-Spielen, zudem schoss er das einzige Tor in der Europa League gegen Everton (1:4).
Will Wolfsburg mit Rodriguez verlängern, müsste dessen derzeitiges Gehalt von ca. 2 Mio Euro wohl mindestens verdoppelt werden. Dazu würde eine hohe Ablöse kommen (Marktwert laut „transfermarkt.de“ bei 28 Mio Euro).
Doch braucht Bayern Rodriguez? Zum einen ist da Alaba und im Sommer kam auch noch Juan Bernat (21) vom FC Valencia für 10 Mio Euro für die Position des Linksverteidigers.
Florenz-Fans haben Mitleid mit Mario Gomez
Er hat es zurzeit nicht leicht…
Mario Gomez (29) bleibt auch im dritten Pflichtspiel der Saison für Florenz ohne Tor. Unser Nationalstürmer spielt in der Europa League gegen Guingamp (3:0) durch, ein Treffer gelingt ihm allerdings nicht. Die Tragik an Gomez‘ derzeitiger Erfolglosigkeit: Die Fans feiern ihn aus Mitleid. Gegen den französischen Gegner applaudieren und feiern sie ihn mit Sprechchören – gebracht hat es nichts.
Florenz-Trainer Vincenzo Montella (40): „Gomez hat gut begonnen, er opferte sich für die Mannschaft und machte eine gute Partie.“ So weit, so gut. Doch in der italienischen Presse wird Mario Gomez scharf kritisiert.
Die „Gazzetta dello Sport“ schreibt: „Auch dieses Mal schaffte es der deutsche Angreifer nicht in die Torschützenliste. Die Spieler, der Trainer und die 20 000 Zuschauer versuchten ihm zu helfen, das Eis zu brechen.“ Und weiter: „Aber Gomez schaffte es nicht, ein Tor zu erzielen. Seine Beine wirken schwer, sein Kopf nicht frei. Florenz, das große Träume hat, braucht Super Mario.” Die „Corriere dello Sport“ ist darüber verwundert, dass „Gomez langsam ist und seine Bewegungen wie in Zeitlupe sind“.
Die italienische Sportzeitung legt nach: „Es hinterlässt den Eindruck, dass er nicht voll integriert ist. Das war letztes Jahr nicht so. Der Rückschritt ist nicht einfach zu erklären.” Am Sonntag (18 Uhr) kann Gomez den Tor-Fluch gegen Bergamo endlich brechen. Damit die Florenz-Fans ihn nicht aus Mitleid feiern, sondern als Torschützen.
Nächste Folge: Guardiola vs. Mourinho
Die Beiden sind sich einfach nicht grün!
Chelsea-Trainer José Mourinho (51) und Bayern-Coach Pep Guardiola (43) – immer wieder kommt es zwischen den beiden Star-Trainern zu Reibereien. Aber jetzt wird es wirklich ganz kurios. Grashalm-Streit zwischen Guardiola und Mourinho!
Bei der Trainer-Tagung in Nyon kam es laut spanischer Zeitung „AS“ zwischen Mourinho und Guardiola zum Rasen-Streit. Der Trainer der Bayern soll bei dem Treffen angeregt haben, dass der Stadionrasen von 3 cm auf 1,5 cm getrimmt und vor den Spielen immer gewässert wird. Guardiola scheint so erreichen zu wollen, dass das Spiel schneller und schöner gemacht wird und eine gute Show ergibt.
Mourinho wiederum soll das RASENd gemacht haben – er grätschte demnach gleich dazwischen: „Jeder hat seine Spielweise, die respektiert werden sollte. Fußball kann auf mehrere Arten spektakulär sein.“ Also: Die Rasenlänge so lassen. Und ob der Rasen gewässert wird, solle immer noch dem gastgebenden Team überlassen sein.
Pep Guardiola sah das wohl als „persönlichen Angriff“: „Die Schönheit des Fußballs ist abhängig vom Trainer. Es scheint mir, dass Mourinho das Ergebnis dem Spektakel vorzieht.“ Streit um die perfekte Rasenlänge? Das kannte man bisher nur aus Englands Vorgärten, nun hat dieser „Konflikt“ den europäischen Spitzenfußball erreicht.
Ende offen…
Lahm, Mertesacker, Klose: Emotionaler Abschied bei der Nationalmannschaft
Tränenreicher Abschied in Düsseldorf.
Vor dem Test-Länderspiel zwischen Deutschland und Argentinien wurden mit Philipp Lahm (30), Per Mertesacker (29) und Miroslav Klose (36) gleich drei Weltmeister verabschiedet. Das Trio hatte nach dem Titelgewinn seine Länderspiel-Karriere beendet. Auch Hansi Flick (49), der langjährige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw (54) und neue DFB-Sportdirektor, wurde von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Generalsekretär Helmut Sandrock verabschiedet.
51.132 Zuschauer bejubeln die Zurückgetretenen. Als Abschiedsgeschenk gibt es einen Blumenstrauß, eine Urkunde und das aktuelle Trikot mit den vier Sternen. Miroslav Klose muss mit den Tränen kämpfen. Und auch auf die anderen Stars macht die ganze Szenerie Eindruck.
Mit dem Trio geht ein großes Stück Länderspiel-Geschichte. Sie alle haben mehr als 100 Länderspiele absolviert: Klose (137) liegt auf Platz zwei der ewigen Bestenliste, Lahm (112) auf Rang vier und Mertesacker (104) auf Platz acht.
Bundestrainer Jogi Löw: „Ich hätte als Trainer gerne mit ihnen weitergearbeitet, aber diese Entscheidungen muss ich akzeptieren und respektieren. Ihr habt uns alle mit Eurem Auftreten, Eurer Menschlichkeit, Eurer Persönlichkeit und großartigen sportlichen Leistungen viel gegeben und viel Freude gemacht.”
Manchester United will Khedira
Findet Sami Khedira sein neues Glück in England?
Laut „Manchester Evening News“ soll Manchester United großes Interesse am deutschen Nationalspieler haben. Khedira soll der Wunschspieler von Louis van Gaal (63) sein, der seit Sommer United trainiert.
Der englische Rekordmeister war schon einmal an Sami Khedira interessiert. Im Winter 2013 wollte ManUnited 40 Millionen an Real Madrid überweisen. Damals lehnten die Spanier das Angebot allerdings ab.
Nun scheint Real aber bereit, Khedira abzugeben. Weder im europäischen Supercup gegen den FC Sevilla (2:0), noch im spanischen Supercup-Hinspiel gegen Stadtrivale Atlético (1:1) stand unser Weltmeister zuletzt im Kader. Die spanische Sportzeitung „Marca“ spricht inzwischen sogar von einem „Kalten Krieg mit Khedira“.
Problem: Khedira will (vorerst) wohl bleiben – und offenbar erst nach Vertragsende 2015 ablösefrei wechseln. Reals Botschaft gipfelt dagegen in einem Ultimatum: Wechselt Khedira nicht bis zum 31. August, spielt er bei Real keine Minute mehr.
Trainer Calo Ancelotti: „Wir werden sehen was passiert, aber bisher gab es noch keine Transferanfrage.“ Das kann sich jetzt schnell ändern, wenn Manchester United ernst macht!
„Fußball Brasil“: Fußball in Brasilien verstehen lernen
Die WM in Brasilien ist schon wieder Geschichte. Vier Wochen Tore und Spannung satt. Eine ausgelassene Stimmung, die vorher so niemand für möglich gehalten hat. Und am Ende mit einem sensationellen Ausgang für das deutsche Team: Weltmeister! Endlich der vierte Stern!
Was bleibt noch in Erinnerung von der WM 2014?
Vor allem die beeindruckenden Bilder aus dem ganzen Land. Brasilien bewies: Nirgendwo sonst hat dieser Fußball eine solche Macht und Magie wie im größten Land Südamerikas. Das Leiden und Mitleid mit der brasilianischen Mannschaft – das vergisst man nicht.
Wer noch einmal verstehen will, was Fußball dem Land bedeutet, sollte sich den wunderschönen Bildband „Fußball Brasil“ des argentinischen Fotografen Christopher Pillitz zur Hand nehmen. Pillitz braucht dabei nicht viel Text, um das Schöne, Einzigartige und das Mysteriöse des Sports zu erklären. Er lässt Bilder sprechen: einfache Holztore am Wasser, die Christus-Statue an der Copacabana mit einer brasilianischen Flagge in der Hand, ein Fußballplatz auf dem Dach eines Hochhauses oder auf einer Bohrinsel. Und klar: Überall kickende Leute, junge und alte – und fußballbegeisterte Mönche.
Sieht man diese Bilder, bekommt man selbst Lust zu spielen. Sie strahlen eine Magie aus. Christopher Pillitz begrenzt sich dabei allerdings nicht nur auf das Schönes des Spiels, sondern er zeigt auch Fotos von Hinterhöfen und Schrottplätzen, wo Fußball gespielt wird. Der Fußball wird dort als Möglichkeit gesehen, dem tristen Alltag zu entfliehen.
„Fußball Brasil“ ist ein buntes und interessantes Buch. Wertvoll nicht nur für fußballbegeisterte Leser.
![Christopher Pillitz "Fußball BRASIL", Gebundenes Buch, Pappband, 192 Seiten, 24,0 x 28,0 cm, 175 farbige Abbildungen ISBN: 978-3-7913-4895-7 € 29,95 [D] | € 30,80 [A] | CHF 40,90 *](https://11plus3.files.wordpress.com/2014/08/insightimage.jpg?w=255&h=300)
Christopher Pillitz „Fußball BRASIL“, Gebundenes Buch, Pappband, 192 Seiten, 24,0 x 28,0 cm, 175 farbige Abbildungen
ISBN: 978-3-7913-4895-7
€ 29,95 [D] | € 30,80 [A] | CHF 40,90 *
Liverpool heiß auf Huntelaar!
Was läuft zwischen Klaas-Jan Huntelaar (30) und dem FC Liverpool?
Der holländische „De Telegraaf“ schreibt, der Schalke-Star stehe ganz oben auf Liverpools Einkaufsliste. Auch Özil-Klub Arsenal London will in das Rennen um den königsblauen Holland-Knipser einsteigen. Top-Klubs jagen Huntelaar, der auf Schalke noch Vertrag bis 2015 hat!
Der Stürmer (59 Bundesliga-Tore) im WM-Quartier der Holländer in Rio de Janeiro: „Wegen der Gerüchte über Liverpool ist es wohl fair, erst mit Schalke darüber zu sprechen.” In Liverpool könnte er Luis Suarez ersetzen, der vom FC Barcelona gejagt wird. Huntelaar weiter: „Die Verhandlungen mit dem Klub laufen schon eine Zeit. In den Ferien will ich, dass mich niemand stört. Nach den Ferien spreche ich weiter mit Schalke. Das ist früh genug.”
Bei ihm habe sich bisher kein Interessent gemeldet. „Ich spreche jetzt mit meinem Manager auch nicht über das Interesse von Klubs. Ich konzentriere mich auf das WM-Turnier.” Huntelaar hat in Brasilien noch eine Menge vor, will mit Holland das Finale erreichen. Nach seinem Sieg-Tor in der Nachspielzeit im Achtelfinal-Spiel gegen Mexiko (2:1) hofft der Angreifer auf mehr Einsatzzeit im Viertelfinale gegen Costa Rica.