Archiv der Kategorie: Fußball International

Gerrard-Abschied ist nicht richtig

Kommentar

„Ich spiele für Jon-Paul.“ Diese Worte stehen auf der letzten Seite von Steven Gerrards Autobiografie. Jon-Paul ist sein Cousin. Nein, war sein Cousin. Der kleine Jon-Paul war 1989 eines der Opfer von Hillsborough. Stevie G war im gleichen Alter und auch damals schon ein großes Fan der Reds. Später sollte Gerrard der BBC sagen: „Es war schwer zu akzeptieren, dass einer deiner Cousins sein Leben gelassen hat. Die Reaktion seiner Familie hat mich zu dem Spieler werden lassen, der ich heute bin.“

Dieser Spieler wird nun seinen Klub verlassen. Von heute an wird jeder Tag uns dem Ende der Spieler-Ära Steven Gerrard beim FC Liverpool entgegen bringen. Ein Ereignis, das auch ich mir nur schwer vorstellen konnte. Natürlich wusste ich, dass es kommen wird, aber vorstellen, konnte man es sich eben nur schwer.

Schlimmer als der Abschied ist, dass Stevie G noch einmal ein anderes Trikot überstreifen wird. Es ist nicht nur schlimm, nein, es ist fast skandalös. Als treuer Fan der Reds hätte ich vom Klub erwartet, dass er alles, aber auch wirklich alles dafür tut, dass es dazu nicht kommen wird. Niemals kommen wird. Nun sind es nur noch wenige Wochen, bis das Herz und die Seele der vergangenen LFC-Jahre das Schiff verlassen wird.

Keiner wird in seine Fußstapfen treten können. Allein das ist ein Grund, warum der Verein alles hätte tun müssen, damit Gerrard in Liverpool bleibt. Jede Überredungskunst hätte angewandt werden müssen. Am Ende bleibt nut eins: Steven Gerrard gehört zu den Legenden der Reds. Hoffentlich ist nur seine Spieler-Ära im Sommer vorbei, aber nicht die Ära Stevie G beim LFC.

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Ein Idol sagt Adieu – Steven Gerrard verlässt den FC Liverpool

„Es bedeutet alles für mich, für diesen Klub spielen zu dürfen. Ich würde für den Rest meines Lebens hier unterschreiben, wenn es denn Liverpool will.“ So ist es nun nicht gekommen. Die Ära Steven Gerrard beim FC Liverpool wird nach der laufenden Saison ein Ende finden. Stevie G hat sich dazu entschieden, seine große Liebe zu verlassen und eine letzte Herausforderung zu suchen.

Als Fan der Reds ist es der wohl schlimmste Tag der jüngeren Vergangenheit und erst recht der Gegenwart. Keiner wird vom Kop so sehr verehrt wie der amtierende Kapitän. Nicht ein Kenny Dalglish oder ein Jamie Carragher. Nur Gerrard ist der absolute Liebling der Fans.

Nun ist es in Liverpool nicht so, dass der Klub dringend eine Identifikationsfigur braucht – es gibt reichlich, auch andere Ereignisse oder Personen – doch im modernen, roten Liverpool, ist es nun einmal Stevie G, der den Verein wie kein anderer verkörpert. Als kleiner Junge wollte er immer eine Liverpooler Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen – im Jahr 2003 war es dann soweit. Seitdem hat er die Binde nicht mehr abgelegt.

Seit seinem achten Lebensjahr spielt der heute 34-Jährige für die Männer in Rot. Der LFC ist sein Jugendklub, sein Klub, indem er Profi wurde und alles gewann, was man auf Klubebene gewinnen konnte. Fast alles. Den Meistertitel seines Heimatlandes – und somit je eine Meisterschaft – blieb ihm bisher verwehrt. Alle Fans erinnern sich noch an die vergangene Spielzeit, als ausgerechnet Gerrard gegen Chelsea zu tragisch patzte und die Reds aus dem Meisterrennen kickte.

Dafür sind die Erinnerungen an Istanbul 2005 oder auch das FA-Cup-Finale ein Jahr später immer mit ihm verbunden. Als die Mannschaft in der türkischen Metropole zur Pause 0:3 zurücklag, war es Gerrard, der alles dafür tat, dass die Reds noch einmal ins Spiel zurückkommen. Er brachte seine Elf nach der Pause in die Erfolgsspur und schlussendlich zum Titel. 2006 im Pokalfinale – auch das Gerrard-Finale genannt – gelang ihm ein Doppelpack und darunter auch der Ausgleich zum 3:3 in der Nachspielzeit. Am Ende stand der Pokal und bis heute letzte große Titel Liverpools.

In den folgenden Jahren lief es nicht immer gut für die Mannschaft von der Mersey, doch Gerrad schlug immer wieder Angebote aus. Dabei hatten Teams wie Bayern München oder Real Madrid schon die Finger ausgestreckt. Es ging ihm dabei nie ums Geld, sondern einzig und allein um die Identifikation mit seinen Reds.

Diese wird er nun verlassen. Nach einer Saison, in der er oft nur auf der Bank gesessen haben wird oder als Joker ins Spiel kam. Nach einer Saison, zu deren Beginn er bereits seine Länderspielkarriere beendet hat. Sein letztes Spiel wird von Emotionen nur so getragen werden. Sein letztes Spiel im Trikot der Reds kommt zu früh. Auch wenn man seinen Entschluss, spielen zu wollen und dafür seine große Liebe zu verlassen, verstehen kann, so ist es in den Augen der Fans ein großer Schlag, verlieren sie doch das große Klubidol und viel schlimmer: Es wird im Trikot eines anderen Teams auflaufen.

Borussia Dortmund: König Klopp unantastbar?!

Kommentar

Es läuft nicht bei Borussia Dortmund. Das weiß jeder. Das weiß natürlich auch Jürgen Klopp. Gegen Bayern München haben sie am Samstag eine starke Halbzeit abgeliefert, haben dann aber (mal wieder) aufgehört Fußball zu spielen. Auch der Strafstoß war alles andere als nötig.

Einhellig war im Nachgang von einer „Ergebniskrise“ die Rede. Das stimmt. Auch sei es aktuell im Schwarz-Gelben Teil des Potts enorm schwer. Erkannt hat der BVB die Situation bereits seit Wochen. Und dass es Jürgen Klopp noch kann, zeigt seine Mannschaft immer wieder in der Champions League oder auch im DFB-Pokal.

Natürlich sollte man das Spiel gegen den deutschen Meister nicht unbedingt als Maßstab an sich nehmen, doch auch gegen den Hamburger SV oder Köln fuhr der BVB keine Siege ein. Und das Alltagsgeschäft ist nun einmal die Bundesliga. Inzwischen stehen die Schwarz-Gelben sogar auf einem Abstiegsrang. Wie viel darf sich die Mannschaft noch leisten?

Niemand stellt Klopp in Frage und niemand sollte dies tun. Vielmehr fragt man sich als Beobachter, warum die Mannschaft in der Bundesliga einfach nicht in die Spur findet und kommt.

von Tim.Reckmann (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

BVB-Coach Jürgen Klopp ist verzweifelt

Als Verantwortlicher möchte ich jetzt nicht in Dortmund sitzen. Auf der einen Seite hast du deinen unantastbaren und schon legendären Trainer, dessen Team nur in der Königsklasse so richtig zeigt, was es an guten Tagen zu leisten in der Lage ist und auf der anderen Seite muss man um die Saisonziele bangen. Ein Jahr ohne das europäische Geschäft wäre eine mittlere Katastrophe und einen Marco Reus könnte man dann wohl auch nicht halten.

Der Baum brennt in Dortmund und das schon lange vor Heiligabend! An allen Ecken und Enden müssen nun die Feuerwehrmänner gefunden werden, um ihn zu löschen. Zu Beginn hilft da ein klares System. Warum nicht auf das alt bewährte 4-2-3-1 setzen? Ständige Wechsel in der Formation helfen der Mannschaft nicht, die personellen Wechsel sind ärgerlich, aber leider nicht zu verhindern.

Einen Vorteil hat der Meister von 2011 und 2012: Das Geld sitzt locker genug, um im Winter noch einmal kräftig nachlegen zu können. Davon träumt die Konkurrenz aus Freiburg und Co. Und die Saison ist noch lang genug. Noch.

Bibiana Steinhaus sagte: Nein!

Kommentar

Was Millionen – okay, sagen wir – tausende von Frauen gern hätten, wollte Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus am vergangenen Sonntag nicht. Pep Guardiola, seines Zeichen Cheftrainer von Bayern München, betätschelte die Vierte Offizielle beim Spiel seines Teams gegen Borussia Mönchengladbach immer wieder.

Als der Katalane schließlich mehr Nachspielzeit wollte und es Steinhaus verneinte, schüttelte er voller Hohn die Hand der wohl besten Schiedsrichterin der Welt, wie sie einst von Schiri-Boss Herbert Fandel genannt wurde, und ging. Als ob er es spürte, dass diese Geste nicht in Ordnung war, suchte er wieder den Weg zurück zu Steinhaus.

Bibiana Steinhaus ist als Schiedsrichterin in der 2. Bundesliga und der 3. Liga aktiv. Hier bei einem Spiel von RB Leipzig.

Bibiana Steinhaus ist als Schiedsrichterin in der 2. Bundesliga und der 3. Liga aktiv. Hier bei einem Spiel von RB Leipzig.

Was er sich dann aber erlaubte, ging etwas zu weit. Er legte den Arm um die schöne Schiedsrichterin und Polizeikommissarin. Ganz klar ein Schritt zu weit!

Aber anstatt ein großes Theater zu machen oder gar ihren Kollegen auf dem Feld (Felix Zwayer) zu verständigen, schüttelte sie den aufdringlichen Katalanen ganz einfach ab. Eine kurze Bewegung und der „Casanova“ war keiner mehr.

Vielleicht mag es ja lustig ausgesehen haben, aber auch bei einem männlichen Unparteiischen wäre dieser Schritt nicht in Ordnung gewesen. Früher hat man immer gesagt, dass der Schiedsrichter tabu ist. Das gilt auch für den Mann oder die Frau zwischen den Trainerbänken. Natürlich hat sie total cool reagiert. Dennoch sollte man das Verhalten einiger Trainer gegenüber den Offiziellen überdenken. Und das nicht erst seit Borussia Dortmunds Spiel beim SSC Neapel…

Florenz-Fans haben Mitleid mit Mario Gomez

Er hat es zurzeit nicht leicht…

Mario Gomez (29) bleibt auch im dritten Pflichtspiel der Saison für Florenz ohne Tor. Unser Nationalstürmer spielt in der Europa League gegen Guingamp (3:0) durch, ein Treffer gelingt ihm allerdings nicht. Die Tragik an Gomez‘ derzeitiger Erfolglosigkeit: Die Fans feiern ihn aus Mitleid. Gegen den französischen Gegner applaudieren und feiern sie ihn mit Sprechchören – gebracht hat es nichts.

Florenz-Trainer Vincenzo Montella (40): „Gomez hat gut begonnen, er opferte sich für die Mannschaft und machte eine gute Partie.“ So weit, so gut. Doch in der italienischen Presse wird Mario Gomez scharf kritisiert.

Die „Gazzetta dello Sport“ schreibt: „Auch dieses Mal schaffte es der deutsche Angreifer nicht in die Torschützenliste. Die Spieler, der Trainer und die 20 000 Zuschauer versuchten ihm zu helfen, das Eis zu brechen.“ Und weiter: „Aber Gomez schaffte es nicht, ein Tor zu erzielen. Seine Beine wirken schwer, sein Kopf nicht frei. Florenz, das große Träume hat, braucht Super Mario.” Die „Corriere dello Sport“ ist darüber verwundert, dass „Gomez langsam ist und seine Bewegungen wie in Zeitlupe sind“.

Die italienische Sportzeitung legt nach: „Es hinterlässt den Eindruck, dass er nicht voll integriert ist. Das war letztes Jahr nicht so. Der Rückschritt ist nicht einfach zu erklären.” Am Sonntag (18 Uhr) kann Gomez den Tor-Fluch gegen Bergamo endlich brechen. Damit die Florenz-Fans ihn nicht aus Mitleid feiern, sondern als Torschützen.

Nächste Folge: Guardiola vs. Mourinho

Die Beiden sind sich einfach nicht grün!

Chelsea-Trainer José Mourinho (51) und Bayern-Coach Pep Guardiola (43) – immer wieder kommt es zwischen den beiden Star-Trainern zu Reibereien. Aber jetzt wird es wirklich ganz kurios. Grashalm-Streit zwischen Guardiola und Mourinho!

Bei der Trainer-Tagung in Nyon kam es laut spanischer Zeitung „AS“ zwischen Mourinho und Guardiola zum Rasen-Streit. Der Trainer der Bayern soll bei dem Treffen angeregt haben, dass der Stadionrasen von 3 cm auf 1,5 cm getrimmt und vor den Spielen immer gewässert wird. Guardiola scheint so erreichen zu wollen, dass das Spiel schneller und schöner gemacht wird und eine gute Show ergibt.

Mourinho wiederum soll das RASENd gemacht haben – er grätschte demnach gleich dazwischen: „Jeder hat seine Spielweise, die respektiert werden sollte. Fußball kann auf mehrere Arten spektakulär sein.“ Also: Die Rasenlänge so lassen. Und ob der Rasen gewässert wird, solle immer noch dem gastgebenden Team überlassen sein.

Pep Guardiola sah das wohl als „persönlichen Angriff“: „Die Schönheit des Fußballs ist abhängig vom Trainer. Es scheint mir, dass Mourinho das Ergebnis dem Spektakel vorzieht.“ Streit um die perfekte Rasenlänge? Das kannte man bisher nur aus Englands Vorgärten, nun hat dieser „Konflikt“ den europäischen Spitzenfußball erreicht.

Ende offen…

Manchester United will Khedira

Findet Sami Khedira sein neues Glück in England?

Laut „Manchester Evening News“ soll Manchester United großes Interesse am deutschen Nationalspieler haben. Khedira soll der Wunschspieler von Louis van Gaal (63) sein, der seit Sommer United trainiert.

Der englische Rekordmeister war schon einmal an Sami Khedira interessiert. Im Winter 2013 wollte ManUnited 40 Millionen an Real Madrid überweisen. Damals lehnten die Spanier das Angebot allerdings ab.

Nun scheint Real aber bereit, Khedira abzugeben. Weder im europäischen Supercup gegen den FC Sevilla (2:0), noch im spanischen Supercup-Hinspiel gegen Stadtrivale Atlético (1:1) stand unser Weltmeister zuletzt im Kader. Die spanische Sportzeitung „Marca“ spricht inzwischen sogar von einem „Kalten Krieg mit Khedira“.

Problem: Khedira will (vorerst) wohl bleiben – und offenbar erst nach Vertragsende 2015 ablösefrei wechseln. Reals Botschaft gipfelt dagegen in einem Ultimatum: Wechselt Khedira nicht bis zum 31. August, spielt er bei Real keine Minute mehr.

Trainer Calo Ancelotti: „Wir werden sehen was passiert, aber bisher gab es noch keine Transferanfrage.“  Das kann sich jetzt schnell ändern, wenn Manchester United ernst macht!

„Fußball Brasil“: Fußball in Brasilien verstehen lernen

Die WM in Brasilien ist schon wieder Geschichte. Vier Wochen Tore und Spannung satt. Eine ausgelassene Stimmung, die vorher so niemand für möglich gehalten hat. Und am Ende mit einem sensationellen Ausgang für das deutsche Team: Weltmeister! Endlich der vierte Stern!

Was bleibt noch in Erinnerung von der WM 2014?

Vor allem die beeindruckenden Bilder aus dem ganzen Land. Brasilien bewies: Nirgendwo sonst hat dieser Fußball eine solche Macht und Magie wie im größten Land Südamerikas. Das Leiden und Mitleid mit der brasilianischen Mannschaft – das vergisst man nicht.

Wer noch einmal verstehen will, was Fußball dem Land bedeutet, sollte sich den wunderschönen Bildband „Fußball Brasil“ des argentinischen Fotografen Christopher Pillitz zur Hand nehmen. Pillitz braucht dabei nicht viel Text, um das Schöne, Einzigartige und das Mysteriöse des Sports zu erklären. Er lässt Bilder sprechen: einfache Holztore am Wasser, die Christus-Statue an der Copacabana mit einer brasilianischen Flagge in der Hand, ein Fußballplatz auf dem Dach eines Hochhauses oder auf einer Bohrinsel. Und klar: Überall kickende Leute, junge und alte – und fußballbegeisterte Mönche.

Sieht man diese Bilder, bekommt man selbst Lust zu spielen. Sie strahlen eine Magie aus. Christopher Pillitz begrenzt sich dabei allerdings nicht nur auf das Schönes des Spiels, sondern er zeigt auch Fotos von Hinterhöfen und Schrottplätzen, wo Fußball gespielt wird. Der Fußball wird dort als Möglichkeit gesehen, dem tristen Alltag zu entfliehen.

„Fußball Brasil“ ist ein buntes und interessantes Buch. Wertvoll nicht nur für fußballbegeisterte Leser.

Christopher Pillitz "Fußball BRASIL", Gebundenes Buch, Pappband, 192 Seiten, 24,0 x 28,0 cm, 175 farbige Abbildungen ISBN: 978-3-7913-4895-7 € 29,95 [D] | € 30,80 [A] | CHF 40,90 *

Christopher Pillitz „Fußball BRASIL“, Gebundenes Buch, Pappband, 192 Seiten, 24,0 x 28,0 cm, 175 farbige Abbildungen
ISBN: 978-3-7913-4895-7
€ 29,95 [D] | € 30,80 [A] | CHF 40,90 *

 

„Gauchogate“? – Auf dem Boden bleiben!

KOMMENTAR

Ich kann es nicht glauben. Da wird die DFB-Elf zum vierten Mal in der Geschichte Weltmeister, holt zum ersten Mal als wiedervereinigtes Deutschland die größte Fußballkrone der Welt und was passiert? Man meckert mal wieder über einen angeblich verhöhnenden und den Gegner diffamierenden Tanz der WM-Helden auf der Fanmeile in Berlin.

Nun sollte es aber ganz deutlich heißen: Auf dem Boden bleiben! Der Gaucho-Tanz war einfach ein kleiner Witz. Nicht mehr. Genauso wie Thomas Müller noch in Rio de Janeiro eine kolumbianische TV-Reporterin veräppelte. Es war ein kleiner Schabernack, keine Bosheit. Die gesamte WM über haben wir – wie es auch stets sein sollte – den Gegner mit dem allergrößten Respekt behandelt.

Oder darf man als aus Deutschland kommender Sieger gar nicht mehr jubeln? Ist es auch rassistisch zu singen, dass „wir die Nummer 1 der Welt“ seien? Im Grunde macht man damit jede andere Nation, jedes andere Volk schlecht, oder?

Es liegt aber nun einmal in der Natur der Deutschen zu meckern. Und bei jeder WM kommt eine solche Diskussion auf. Da wird die Freude über eine erfolgreiche deutsche Nationalmannschaft plötzlich in die Nazi-Ecke gerückt. Ernsthaft, geht es noch?

Natürlich, die Bilder, die im Netz kursieren (Deutschlandfahnen mit Hakenkreuzen und eindeutig rassistischen Kommentaren) sind unterste Schublade und widerwärtig. Aber sich darüber zu beschweren, dass Deutschlandfahnen oder Wimpel im ganzen Land zu sehen sind? Dass eine Nation – ein „Wir – stolz auf eine Mannschaft oder eine Leistung ist? Ist mal wieder typisch Deutsch. Leider.

So macht es keinen Spaß Fußballfan zu sein. Es muss doch möglich sein, sich normal, bodenständig freuen zu dürfen. Ohne gleich in die Nazi-Ecke gerückt zu werden. Jede Art von Rassismus oder sonst menschenverachtende Gedanken gehören raus aus dem Stadion, aber freudiger, lebendiger Jubel – auch mit einem kleinen Augenzwinkern – ist nicht falsch.

Fabian Biastoch

Unbedingt kaufen? Beißer Suarez jetzt als Flaschenöffner

Beißer Luis Suarez (27) als Flaschenöffner. Gibt´s nicht? Gibt´s doch!

Mit dieser Idee will laut englischen Medienberichten ein Unternehmen den Markt erobern. Bei „eBay“ wird der Flaschenöffner für 8,16 Euro (6,50 Pfund) angeboten. Über Twitter wurde der fertige Suarez-Flaschenöffner schon gepostet.

Hier geht´s zum Tweet!

Der Stürmer-Star aus Uruguay macht dabei ein bissig-böses Gesicht, trägt das Nationaltrikot. Hintergrund des Kult-Öffners: Suarez attackierte Italiens Chiellini im WM-Gruppenspiel in der 79. Minute mit einem Biss in die Schulter. Mexiko-Schiri Rodriguez sah die hässliche Aktion nicht, ließ weiterspielen. Auch als ihm Chiellini die Bisswunde zeigte, reagierte der Unparteiische nicht. Inzwischen hat die Fifa dem Uruguay-Beißer den Zahn gezogen. Die Disziplinar-Kommission des Weltverbands sperrte Luis Suarez für neun Länderspiele beziehungsweise vier Monate.

Den FC Barcelona schreckt das alles trotzdem nicht ab. Laut spanischen Medienberichten bietet Barca dem FC Liverpool 30 Mio Euro Ablöse plus Chile-Stürmer Sanchez.