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Ralf Rangnick über RB Leipzig: „Kaufen ja nicht wie die Bayern bei der Konkurrenz“

Leipzig. 16 lange Jahre wird es gedauert haben, wenn Christian Dingert am Samstag das Zweitligaduell RB Leipzig gegen den VfR Aalen anpfeifen wird. Damals spielte noch der VfB Leipzig, immerhin erster deutscher Fußballmeister, im Unterhaus – heute kickt der Nachfolgeverein Lok Leipzig in der fünftklassigen Oberliga. Aber Red Bull hat den Erfolg nach zurückgebracht und mit stolzgeschwellter Brust werden die Roten Bullen zu ihrem ersten Spiel in der 2. Bundesliga antreten.

„Die Entwicklung“, erzählt Trainer Alexander Zorniger, „zeigt doch, dass hier etwas Gutes passiert. Wir sind stolz.“ Und auch Kapitän Daniel Frahn mahnt die ständigen Nörgler deutlich an: „Vielleicht sollten sie lieber mal das Positive sehen, als ständig mit der Keule draufzuschlagen.“ Er sei ebenso „stolz hier zu spielen“ und auf das Erreichte.

Auch in der Vorbereitung auf die neue Saison gab es wieder Testspielabsagen. Wieder hatten sich Fans für einen Boykott stark gemacht. „Enttäuscht“ darüber sei der Coach gewesen, wie er dem Portal transfermarkt.de verrät. Auch die möglichen Boykotte in der Liga hält er für völlig daneben. Auch bei Auftaktgegner Aalen. „Sie werden seit Jahren von Mäzenen finanziert. Wenn die sich zurückziehen, ist der Profifußball in Aalen tot. Das ist nichts anderes“, ruft er in Erinnerung.

Red Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick/©GEPA Pictures

Red Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick/©GEPA Pictures

Auch wenn RB immer wieder kritisch gesehen wird, das Geld regiert den Fußball in den heutigen Tagen nun einmal. Das ist auch bei den großen Bundesligisten so, die in diesen Tagen in den USA oder anderen Ländern auf Werbetour sind. RB-Sportdirektor Ralf Rangnick vergisst auch nie zu betonen, dass man als Drittligist „keinen Spieler von einem anderen Drittligisten“ geholt habe und nun auch nicht von einem anderen Zweitligisten. „Wenn wir es so machen würden“, holt der frühere Bundesligatrainer aus, „wie es immer so geschrieben wird, dann müssten wir es doch machen wie Bayern München und bei der Konkurrenz einkaufen.“

Recht hat Rangnick. Ohne Frage investieren die Klubs von Red Bull nicht in die großen Stars, sondern in Talente, die noch weitergefördert werden können. Allein die Startelf des FC Liefering am Freitag in der zweiten österreichischen Liga hatte einen Altersschnitt von kaum 20 Jahren. Dennoch kam gerade bei den letzten RB-Neuzugängen Massimo Bruno und Marcel Sabitzer etwas Unmut in Deutschland auf. Immerhin wurden beide von den Leipzigern offiziell gekauft, aber sofort an die „Filiale“ nach Salzburg weiter verliehen – um bestimmte Vertragsklauseln in den Verträgen zu umgehen oder die Spieler „zwischen zu parken“.

Diesen Vorteil nutzt Red Bull gekonnt aus. Aber wer würde es nicht, wenn man die Möglichkeit dazu hätte? Und ein Novum im Fußball ist es erst recht nicht. Alexander Merkel kann ein Lied davon singen. War es doch der Deutsche, der, eigentlich bei Udinese Calcio unter Vertrag, schnell einmal zum FC Watford ausgeliehen wurde. Möglich macht es die Pozzo-Familie. Udinese, Watford und Granada nennt sie ihr eigen und nutzt diesen Vorteil selbstverständlich zum regen Spieleraustausch. Auch ein David Villa wird vom New York City FC nicht an irgendeinen Klub, sondern an den Schwester-Klub Melbourne City FC verliehen, um sich bis Saisonbeginn in der MLS fit zu halten. Möglich wird es durch die gemeinsame Holding City Football Group, die auch die Mehrheit an Manchester City hält. Red Bull hat diese Geschäftsidee lediglich in Deutschland eingeführt. Und profitiert davon.

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RB Leipzig: Genießen ja, ausruhen nein

Leipzig. Am Samstag wird es ernst für RB Leipzig. Um 13.30 Uhr ertönt dann der heißersehnte Anpfiff zum ersten Zweitligaspiel in Leipzig seit einer gefühlten Ewigkeit. Die Roten Bullen sind topmotiviert, wie Trainer Alexander Zorniger und Kapitän Daniel Frahn vor der Partie deutlich machten. Da ist es auch egal, dass die Nummer eins Fabio Coltorti fehlen wird.

Für ihn beginnt gegen den VfR Aalen Benjamin Bellot. Für den 24-Jährigen hatte der Kapitän gar einen Riesenvergleich parat: „Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Manuel Neuer.“ Damit meinte der Skipper die Mitspielfertigkeiten der Nummer zwei. Immerhin hat er seinen Job als Vertreter bereits in der vergangenen Saison gut gemacht, hat sich in elf Partien nur vier Eier eingefangen und blieb in sieben Spiel gar ganz ohne Gegentreffer.

Für die eigenen Tore soll gegen Aalen Daniel Frahn sorgen. Der Stürmer ist durch die Verletzung von Terence Boyd erst einmal gesetzt. „Die Verletzungen sind ärgerlich“, erklärte er, „aber kein Vor- oder Nachteil gegenüber Aalen (die zwölf neue Spieler im Kader haben). Unsere individuelle Qualität ist aber noch einmal gestiegen.“

RB Leipzig-Trainer Alexander Zorniger /© GEPA Pictures

RB Leipzig-Trainer Alexander Zorniger/©GEPA Pictures

Von einem Nachteil wollte auch Coach Alex Zorniger nichts wissen. Selbst wenn er auf fast die gesamte Aufstiegself aus der Vorsaison vertrauen muss, habe er keine Bauchschmerzen. Der Schwabe strotzt nur so vor Selbstvertrauen und wirkt wie der Optimismus in Person. „Ich weiß schon, wie gut ich bin“, sagte er auf seine eigene Aufgeregtheit vor Saisonstart angesprochen, „und ich weiß, wie gut das Umfeld ist. Selbstvertrauen ist das kleinste Problem.“

Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen werden aber auch die Gäste aus Aalen anreisen. Immerhin beginnt für sie der Kampf um den Klassenerhalt am Samstag. „Wir müssen hellwach sein und die Schwächen von RB nutzen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir dort punkten können“, blickte einer der zwölf Neuzugänge Phil Ofosu-Ayeh auf das Spiel in Leipzig voraus.

Das es für die Leipziger in der gesamten Saison eher nicht gegen den Klassenerhalt sondern schon lieber um den Aufstieg gehen sollte ist klar. Dennoch betonte Red Bulls Sportdirektor Ralf Rangnick, dass es keinen Druck von oben gebe. „Wir haben die letzten Aufstiege zwar im schnellstmöglichen Tempo geschafft und sind auch wieder optimistisch, aber man muss die Liga auch genießen dürfen“, betonte der frühere Hoffenheimer Aufstiegstrainer mit Blick auf den jungen Kader: „Aber ausruhen dürfen wir uns nicht.“ Wie wach die unerfahrene Zweitligaelf ist, kann sie am Samstag das erste Mal zeigen. Auch ohne Europameister Joshua Kimmich. „Und auch Marcel Sabitzer und Bruno werden nicht im Kader sein“, spielte Coach Zorniger schmunzelnd auf die Gerüchte um eine Rückholaktion der Leihgaben an.

RB Leipzig-Coach Alexander Zorniger: „Bewerten den Sieg hoch, aber nicht zu hoch“

Leipzig. Und wieder zog Werder Bremen gegen einen Drittligisten den Kürzeren. Nach Osnabrück fegte RB Leipzig die Norddeutschen zwar nicht aus dem Stadion, stellte Robin Dutt aber doch vor das eine oder andere Problem.  Sein Gegenüber Alexander Zorniger war da doch etwas besser gelaunt, aber auch nur etwas.

Der Bremer Trainer zeigte sich unzufrieden und Aaron Hunt brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir haben heute nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben zu viele Fehler gemacht und dem Gegner zu viele Torchancen geschenkt. Wir tun uns vorn und auch hinten schwer.“ In den ersten zehn Minuten war jeder lang geschlagene Ball eine Chance für die Hausherren. Leicht konnten sie die Hintermannschaft der Werderaner austanzen, zu leicht. Doch ändern wird Robin Dutt nichts. Auch bei einem Sieg würde er weitermachen wie bisher: „Natürlich wäre es gut ein Spiel zu gewinnen, aber auch wenn wir gewinnen wird nichts anders sein. Es wird nichts passieren.“

Nach dem ersten Tor von Niclas Füllkrug, der einen präzisen Flachpass von Marko Arnautovic nur noch einschieben musste (13.), gaben die Leipziger nicht auf. Bulle Timo Röttger sagte: „Wir haben uns von dem frühen Rückstand nicht unterkriegen lassen, haben frech weitergespielt und wurden dafür belohnt.“ Belohnt wurden sie unmittelbar vor Halbzeitpfiff. Es war Röttger, der einen Ball aus dem Mittelfeld mustergültig annahm, seinen Gegenspieler täuschte und den Ball ins lange Eck zirkelte (45.).

RB Leipzig-Coach Alexander Zorniger © Red Bull/GEPA

RB Leipzig-Coach Alexander Zorniger © Red Bull/GEPA

Nach der Pause schickte Dutt überraschend die gleiche Elf wie in Halbzeit eins auf den Rasen. Besser konnten sie auch nach der Pause nicht machen. Kurz vor der Stundenmarke legte Denis Thomalla auf Carsten Kammlott quer, der mit einem sehenswerten Hackentrick den Siegtreffer markierte. Bullen-Coach Zorniger sagte nach dem Spiel: „Nach dem Gegentor sind wir bis zum 1:1 nicht mehr ins Spiel gekommen. Da waren auch einige Egoismen auf dem Platz, die ich nicht so gern sehen möchte. Auch hat mit die taktische Disziplin nicht so gut gefallen.“ Doch harte Worte für den Coach einer Mannschaft, die so eben einen Bundesligisten in die Knie zwang.

Aber auch der kritische Übungsleiter freute sich am Ende: „Wir nehmen das Ergebnis gern mit. Wir bewerten den Sieg hoch, aber auch nicht zu hoch.“

(fb)

RB Leipzig und die angeschlagene 3. Liga?

Am Freitag geht die Dritte Liga wieder los. Einige Vereine freuen sich auf den Start, andere wären lieber eine Liga höher oder gar in der Bundesliga. Doch nicht nur diese „Beschwerden“ stechen hervor auch das Ungleichgewicht innerhalb des Bundesliga-Unterbaus.

„Die dritte Liga ist keine homogene Liga. Manche Klubs aus der zweiten Liga fühlen sich wie im falschen Film, andere sind als Aufsteiger glücklich. Wieder andere sind glücklich nicht abgestiegen zu sein“, so sagte es der Geschäftsführer von Aufsteiger RB Leipzig unter der Woche auf einer Pressekonferenz. Und der DFB will nun dagegenwirken.

„Es gibt noch nicht zu verkünden, aber wir stehen in intensiven Gesprächen. Uns ist wichtig, den richtigen Partner für uns zu finden und nicht das erste Angebot anzunehmen“, sagte DFB-Direktor Ulf Schott im Rahmen der Managertagung der Drittligisten Anfang der Woche in Frankfurt/Main.

Das Image der Liga ist schlecht. Immer wieder wird sie als „Pleite-Liga“ verschrien. Kickers Offenbach musste zwangsabsteigen, Alemannia Aachen kam ins Wanken (stieg letztlich aber auch sportlich ab) und auch Hansa Rostock muss um jeden Cent kämpfen, hat zuletzt erst den Trainerstab reduziert. Diese Probleme seien aber nicht DFB-gemacht, sondern „teilweise selbstverschuldet“. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock  ergänzte: „Viele haben den Schuldenberg nicht in unserer Liga aufgebaut, sondern bringen diesen bereits mit.“ Sandrock nahm vor allem die Zweitliga-Absteiger in die Pflicht: „Es hindert sie ja keiner daran, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.“

Dennoch zog der Verband ein positives Fazit der höchsten DFB-Spielklasse. „Unsere sportlichen Vorstellungen und Wünsche haben sich erfüllt. Die Mannschaften sind in der Lage, sich in dieser Spielklasse zu konsolidieren und gleichzeitig für Höheres zu qualifizieren. Die Liga ist auch medial angekommen und eine gute Plattform für junge Talente“, sagte der Generalsekretär weiter.

Im europäischen Vergleich könne, laut DFB, nur die 3. Liga aus England in den Bereichen Zuschauerzahlen, mediale Aufmerksamkeit und Fernsehgeldern mit Deutschland mithalten. Aber auch die Klubs selbst sorgten für die positive Bilanz. Durch Schaffung der Jugendleistungszentren wird die Liga immer attraktiver für Talente. Der Altersdurchschnitt von 23,8 Jahren bestätigt dies. Damit dies auch so bleibt will der Verband in den kommenden Jahren 7,6 Millionen Euro als Unterstützung an Vereine mit eigenen Jugendzentren ausschütten.

Erfolgreiche Beispiele der Talenteförderung sind unter anderem Antonio Rüdiger aus der Zweiten des VfB Stuttgart, der inzwischen auch bei den Profis kickt oder selbst Emre Can von Bayern München, dessen Entwicklung nur durch eine Verletzung einen kleinen Dämpfer erlitt. Aber auch Alexander Esswein (heute 1. FC Nürnberg) verdiente seine ersten Sporen bei Dynamo Dresden in Liga 3.

Yussuf Poulsen - Das dänische Talent von RB Leipzig

Yussuf Poulsen – Das dänische Talent von RB Leipzig (© Red Bull/GEPA)

Auch die Frischlinge aus Leipzig investieren in Talente. Nicht nur die Verpflichtung des 19-jährigen Dänen Yussuf Poulsen, der der teuerste Einkauf der Drittliga-Geschichte ist, zeigt dies auf. Die Sachsen planen den Neubau eines Leistungszentrums mit den modernsten Einrichtungen. So sollen sich zukünftige Talente prächtig entwickeln können.

Auf insgesamt 13 500 Quadratmetern (entspricht zwei Fußballfeldern) und drei Stockwerken verteilen sich Mannschaftskabinen, Physiotherapie, Turnhalle, unterirdischer Laufschlauch und Internat. Dieses ist mit 50 je 20 Quadratmeter großen Einzelzimmern eines der Größten Deutschlands. Wolter, der bis Herbst 2012 Chef des DFB-Wirtschaftsdienstes in Frankfurt war, sagte bei der Vorstellung im Mai: „Dieses Leistungszentrum wird in den kommenden Jahren ein wichtiger Entscheidungsfaktor sein, um auch Spieler aus dem Westen von Leipzig zu überzeugen.“

(fb)

Leipzig, Salzburg und nun Pasching – Red Bull und die Wettbewerbsintegrität

Das Wunder von Österreich ist perfekt. Als unterklassiges Team hat der FC Pasching den ÖFB-Cup geholt. Ein 1:0 gegen den neuen Meister Austria Wien. Auf den ersten Blick ein Wunder, ja eine Sensation!

So wird es auch in den meisten Medien verkauft – eben als Sensation, als Wunder, als etwas ganz großes! Ohne Frage, es ist etwas ganz Besonderes, aber nicht weil ein Drittligist gegen den aktuellen Meister Österreichs im Pokalfinale gewonnen hat. Sondern warum keiner die tatsächliche Situation sieht oder sehen will?!

Das fragt man sich unweigerlich, ob die etablierten Medien es nicht wissen oder wahrhaben wollen. Pasching ist das Farm-Team von Red Bull Salzburg, Team Red Bull 3! Die Sensation nicht ganz so groß, denn sie haben die eine oder andere Mark mehr auf dem Konto, als die Konkurrenten. Sie sind gespickt mit ehemaligen Bundesliga-Spielern und drängen in die Bundesliga. Red Bull ist offiziell „nur“ Sponsor, der Vertrag läuft 2014 aus, aber auch knapp 80 Prozent des Etats sind Dosen-Dollar.

Zweimal Red Bull in Europa?

Durch den Einzug ins Finale und letztlich dem Sieg haben sie die Qualifikation zur Europa League erreicht. Problematisch könnte es nun werden, wenn man sich die UEFA-Regularien anschaut. Dort gibt es ein eigenes Kapitel zum Thema „Integrität des Wettbewerbs“. Dieser Artikel 3 legt fest, dass „niemand gleichzeitig entweder direkt oder indirekt in irgendeiner Eigenschaft in der Verwaltung, Administration oder dem sportlichen Auftritt eines anderen Vereins in einem UEFA-Klubwettbewerb beteiligt sein darf“.

Direkt beteiligt ist Red Bull in Salzburg, keine Frage, die zu stellen wäre mehr als naiv. Sie treten in der kommenden Saison in der Qualifikation zur Champions League an. Indirekt sind sie es noch bei West-Drittligist Liefering, der auch offiziell vom Österreichischen Fußballverband als zweites Red-Bull-Team gewertet wird („Es ist erwiesen, dass der Verein unter Kontrolle von Red Bull steht“) und somit nicht am ÖFB-Cup teilnehmen darf etc. Nun stellt sich die Frage, wie weit es bei Pasching der Fall ist.

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Verdacht, Verdacht, Verdacht

Ein kleiner Verdacht: Die Pasching-Präsidenten Martin Hengstschläger und Rene Lindner residieren mit ihrer Rechtsanwaltskanzlei an jener Linzer Adresse, an der laut oberösterreichischer Rechtsanwaltskammer im Mai 2011 Red-Bull-Vorstand Volker Viechtbauer als Rechtsanwalt eingetragen war. Das Trainerteam Gerald Baumgartner und Martin Hiden kam von den Red-Bull-Juniors, also dem zweiten Team von Salzburg. Einige Spieler sind von den Juniors ausgeliehen. Etwas unauffälliger ist, dass Geschäftsführer Norbert Schnell beim USK Anif tätig war. Verdächtig ist es, weil er seit Sommer 2012 unter dem Namen FC Liefering in der Westliga antritt.

Alles etwas kurios, aber offiziell nicht anrüchig, denn geprüft hat der Verband die Integrität des Vereins bereits und kam zum folgenden Ergebnis: „Im Zuge des Verfahrens konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Red Bull GmbH beherrschenden Einfluss auf den FC Pasching ausübt. Daher war das Verfahren aus Mangel an Beweisen einzustellen.“ Pasching-Präsident Hengstschläger ergänzte im Neuen Volksblatt: „Wir wurden bereits vom ÖFB zweimal geprüft und haben auch vor einer UEFA-Prüfung keine Angst.“

Sollte die UEFA zu einem anderen Urteil kommen, als der ÖFB, dann würde nur jener Klub zugelassen werden, „der sich für den ranghöheren Wettbewerb (Champions League) qualifiziert“ hat, wie es in den Regularien heißt.

Nicht das erste Mal

In der Vergangenheit geriet Roman Abramowitsch als Mäzen von Chelsea und ZSKA Moskau in ein schiefes Licht. Damals wurden beide Vereine zugelassen. 1998 war die Investorengruppe ENIC Haupteigentümer von AEK Athen und Slavia Prag. Beide Klubs waren für den UEFA-Pokal qualifiziert. Der europäische Verband verbot damals die Teilnahme der Griechen. Diese Entscheidung wurde von der Europäischen Kommission bestätigt, doch ENIC erwirkte in der Schweiz eine einstweilige Verfügung, deren Folge die Teilnahme beider Klubs war.

Das Thema Integrität ist eben doch nicht so eindeutig, wie es sein sollte.

von Fabian Biastoch